HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN (FAQs)


Frage:           

 

Wie viele Tiere kann ich pro Terrarium halten?

 

Antwort:

 

Das hängt natürlich von der Größe des Terrariums und der Größe der Tiere ab. Auch ob die Tiere bereits Geschlechtsreif sind ist ein wichtiger Punkt.

 

Generell sind alle Pfeilgiftfrösche territorial und verteidigen daher ihr Revier. Deshalb ist bei der Terrarien Haltung Vorsicht geboten.

 

Revierkämpfe enden oft tödlich, aber auch verhungern der unterlegenen Tiere kann passieren da sie sich oft nicht mehr zum Futter trauen.

 

Wenn ich ein sicheres Paar (oder 2 erwachsene Tiere bei denen ich annehme das es sich um ein Paar handelt) von einer großen Art (wie z.B. D. tinctorius) habe, halte ich die Tiere in einem 50x50x50 cm Terrarium. Eventuell kann man noch ein drittes Tier in so einem Becken halten, aber auf Dauer würde ich dann schon ein größeres Terrarium empfehlen.

 

Eigene Jungtiere halte ich zur Aufzucht  in großen Gruppen bis zu ca. 20 Jungtiere (bis ca. 2 cm Körpergröße) in einem 30x30x30 cm Terrarium. Jungtiere welche ich kaufe (von einer neuen Art ab ca. 2 cm Körpergröße) um selber in Zukunft damit zu züchten halte ich in einem 50er Würfel in Gruppen zu 3-6 Tieren. Dort ziehe ich sie so groß bis ich die Geschlechter erahnen kann und probiere dann ein Paar zusammenzustellen.

 

In größeren Terrarien lassen sich mit Vorsicht natürlich mehr Tiere gemeinsam halten.

 


 

Frage:

 

Kann man Arten auch gemischt oder immer nur einzeln halten?

 

Antwort:

 

Für Anfänger und auch fortgeschrittenen Froschhalter die nicht sehr viel Zeit zu beobachten haben, empfehle ich die artenreine Haltung.

 

Abgesehen von der oben beschriebenen Verteidigung des Lebensraumes können sich Dendrobates Arten untereinander verpaaren was zu Mischlingen führen würde. In der Natur liegen die meisten Populationen so weit auseinander dass es nicht zu Mischlingen kommen kann. Deshalb sollte man es auch in der Haltung vermeiden.

 

Ich hatte früher Mischbecken mit Dendrobates leucomelas und Epipedobates tricolor. Diese beiden Arten können sich nicht kreuzen (Dendrobates-Epipedobates) und es hat auch gut geklappt. Weiteres hatte ich bei den D. leucomelas einmal eine kleine Art (ca. 2 cm ausgewachsen), Ranitomeya imitator dabei. Das war recht nett, wobei der kleine Mann von den Imitatoren immer den Leuco - Mann unterdrücken wollte. Dadurch dass aber der Imitator nur so groß wie der Kopf des Leucomelas ist, war das aber kein großes Problem.

 

Weiteres gibt es noch Phyllobates – Arten in der Hobby Haltung (z.B: Phyllobates terribilis) welche sich nicht mit den Dendrobaten, Epipedobaten und den Ranitomeyas verpaaren können.

 


 

Frage:           

 

Welchen Boden/Grund soll man in den Terrarien verwenden?

 

Antwort:

 

Ich hatte jahrelang einfach Ton-Kugeln (Hydrokultur) in den Terrarien (unten immer ca. 1 cm Wasser stehen) und darauf eine trockene Laubschicht aus Eichenblättern. Aber die Blätter unbedingt vorher auf ca. 70 Grad für eine Stunde im Backrohr  erhitzen um eventuell vorhandene Schnecken oder ähnliches Kleintier abzutöten. Wenn sich so etwas im Terrarium explosionsartig vermehrt, kann es sein das man alles ausräumen muss um der Plage wieder Herr zu werden.

 

Derzeit habe ich, auch schon wieder einige Jahre, groben (5-8 mm) Aquariumkies als Bodengrund. Funktioniert auch sehr gut, sieht aber nicht so wie im Biotop der Frösche aus.

Alles krümelige wie z.B.: Kokohum oder Terrarienerde kann ich NICHT empfehlen. Die Frösche haben dann immer Substrat am Körper kleben. Das  stört sie und deshalb versuchen sie es immer wieder abzuwischen. In das Auge kann so etwas auch gehen.

 


 

Frage:           

 

Auf was soll man bei der Bepflanzung achten? Oder kann man alles setzen was gefällt?

 

Antwort:

 

Meiner Meinung nach ja, alles was gefällt, eventuell stachelige Bromelien oder ähnliches vermeiden. Sie werden zwar in der Natur von Fröschen besiedelt, aber im Terrarium könnten sich die Frösche möglicherweise beim Herunterfallen auf einen Stachel verletzen.

 

Das WICHTIGSTE ist das Pflanzen GIFTFREI sind. Entweder vom Gärtner bestätigen lassen, oder mehrmals mit lauwarmen oder gar heißem Wasser sehr gründlich abspülen.

 


 

Frage:

 

Wie hält man die Luftfeuchte im Terrarium hoch? Mit einem handelsüblichen Wassersprüher oder mit einem automatischen Beregnungssystem?

 

Antwort:

 

Ich habe 20 Terrarien und daher eine Sprühanlage. Aber bei einem, oder wenigen Becken reicht vollkommen eine Handsprüher. Hat man einen Bodengrund aus feuchten Tonkugeln oder ähnlichem ist durch die Verdunstung die Luftfeuchte im Terrarium sowieso immer in ausreichender Höhe vorhanden.

 

Weiteres ist es meiner Meinung nach wichtig das die Frösche einen Wasserteil haben in dem sie am Boden sitzen können und den Kopf dabei außerhalb des Wassers haben. Sie können nicht gut schwimmen, aber so haben sie die Möglichkeit Wasser über die Haut aufzunehmen falls die Luftfeuchte einmal zu gering sein sollte.

 


 

Frage:

 

In vielen Foren kann man lesen, dass die Temperatur im Terrarium lediglich mit der Lampe/Röhre erreicht wird. Ist das bei dir auch so oder verwendest du auch Heizmatten oder ähnliches?

 

Antwort:

 

Das ist bei mir auch so. Die Terrarien stehen im Wohnraum und haben daher eine Grundtemperatur im Winter von ca. 22-23 Grad. Der Rest kommt mit der Beleuchtung bzw. diese Temperatur reicht in der Winterzeit für meine Frösche aus. Im Sommer steigt die Temperatur in der Wohnung und daher auch im Terrarium.

 

Heizmatten oder ähnliches empfehle ich nicht. Zu schnell können Terrarien überhitzen und dadurch die Frösche verenden.

 

Weiteres sind UNTER einem Terrarium angebrachte Heizmatten aus folgenden Gründen gefährlich:

 

Der Boden könnte bei Glasterrarien springen

 

Das Bodensubstrat trocknet sehr schnell ab

 

Hitze von unten ist im Regenwald unnatürlich. Wenn einem Frosch zu warm ist sucht er am Boden, zwischen Wurzeln, Totholz oder Blättern Schutz vor der Hitze.  In einem Terrarium mit Bodenheizung findet er genau das Gegenteil, merkt es aber nicht. (verstecken am Boden ist ein Instinkt und keine rationale Entscheidung) und würde im Extremfall gegrillt und/oder austrocknen.

 

Wenn Heizmatten nötig sind da die Raumtemperatur ständig zu niedrig ist, dann NUR an Rücken oder Seitenwänden.

 


 

Frage:

 

Wie oft und wie viel muss ich die Frösche füttern?

 

Antwort:

 

Jungtier füttere ich bis sie ausgewachsen sind täglich.

 

Ausgewachsene Tiere füttere ich ein bis zweimal die Woche.

 

Die Futtermenge ergibt sich mit der Zeit aus Erfahrung. Man füttert beim ersten Mal nach Gefühl. Wenn am nächsten Tag noch sichtbar Futter im Terrarium ist, braucht man so lange nicht zu füttern bis alles aufgefressen ist. Beim nächsten Mal gibt man dann weniger Futter. Irgendwann hat man dann herausgefunden wie viel Futter am selben Tag gefressen wird. Dies ist dann meiner Meinung nach die optimale Menge.

 

 

 


 

 

Frage:           

 

Ist es besser die Futtertiere selbst zu züchten oder zu kaufen?

 

Antwort:

 

Ich züchte alles selbst (große/kleine Obstfliege, Bohnenblattläuse, Ofenfischchen, Springschwänze, tropische Asseln), da das Hobby sonst für mich nicht bezahlbar sein würde.

 

Außerdem verlasse ich mich lieber auf mich selbst als auf Futtertierlieferanten. Weiteres ist mir bei von mir gezüchtetem Futter klar wie es gezüchtet und ernährt worden ist.

 

Wenn ich Futter in einer Tierhandlung kaufe weiß ich nicht wirklich viel darüber.

 

Wenn man nur einige Frösche hält und einen zuverlässigen Futtertierlieferanten hat, spricht natürlich nichts gegen einen Kauf.

 

Aber vor allem bei gekauftem Futter sollte man die Futtertiere vor dem Verfüttern an die Frösche einige Zeit abwechslungsreich und vitaminreich ernähren. Nur so bekommt man hochwertiges Futter zum Frosch.

 


 

Frage:           

 

Ich wohne am Land und könnte im Sommer etliche Kleinstlebewesen selber "sammeln". Hast du damit schon Erfahrungen?

 

Antwort:

 

Ja, das ist sicherlich hochwertiges Futter. Ich habe schon oft sogenanntes „Wiesenplankton“ gefangen. Nur sollte es nicht in der Nähe von stark befahrenen Straßen oder mit Pestiziden behandelten Flächen gesammelt werden. Ich streiche dabei mit einen feinmaschigen Kescher über die Spitzen der Grashalme. Meiner Erfahrung nach ist die beste Zeit dafür am Abend kurz vor Sonnenuntergang. Zu dieser Zeit sind keine Bienen und Wespen mehr unterwegs und die Wiese ist trocken. Das ist wichtig da sonst die Kleinstlebewesen im Kescher zu einem Klumpen toter Insekten werden. Deshalb ist der Morgen mit taunassen Wiesen zum Insekten fangen mit dem Kescher ungeeignet.

 

Natürlich muss man beim Insektenfang aber auf Gesetze und geschützte Arten achten.

 


 

Frage:           

 

Soll man Vitaminpulver verwenden welches man auf die Futtertiere streut?

 

Antwort:

 

Bei Wiesenplankton nicht, aber bei selbst gezüchteten oder gekauften Futter welches das Prozedere des Einstäubens verträgt (Obstfliegen, Ofenfischchen und Asseln) immer!

 

Ich verwende Dendrocare, ein Vitamin/Kalk Gemisch. Auch Kalk ist, vor allem bei Jungtieren im Wachstum, extrem wichtig!

 


 

Frage:

 

Wie kann man die Futtertiere mit Vitamin/Kalkpulver Einstäuben?

 

Antwort:

 

Ich habe eine abgeschnittene PET Getränke-Flasche (möglichst hoch, dann brauchen die Fliegen länger bis sie den Rand erreichen), gebe die Fliegen oder anderen Futtertiere hinein und etwas Vitaminpulver dazu. dann schütteln bis die Fliegen "paniert" sind und ab zu den Fröschen. Falls die Fliegen schon fast am oberen Rand der Flasche klettern einfach die Flasche am Tisch aufstampfen und die Fliegen sind wieder unten.